Interview mit einem Cold Pack | Apotheken Umschau

2022-09-17 09:10:47 By : Ms. Maggie Wang

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Warum hilft Kälte besser gegen Schmerzen als Wärme? Und was ist eigentlich Kryotherapie? Unsere Autorin Sonja Gibis hat sich sich darüber mit einem ungewöhnlichen Experten unterhalten.

© Composing: W&B/Frank von Grafenstein/mauritius images/Alamy Stock Photos/Ron Giling

Puh, die Sonne hat das Zimmer hier mächtig aufgeheizt. Als Cold Pack lässt Sie das ja aber sicher kalt.

Cool bleibe ich zwar auch bei Hitze. Es wäre aber gut, wenn Sie sich bei den Fragen etwas beeilen. Ich sehne mich nach meiner gemütlichen Stube im Gefrierfach. So bin ich stets bereit für eine kleine Eiszeit.

So ein kühles Päckchen im Nacken, das stelle ich mir jetzt sehr erfrischend vor.

Wenn Ihnen zu warm ist, nehmen Sie einen Beutel mit Eis oder kaufen Sie sich eine Klimaanlage. Ich bin eine medizinische Fachkraft und für so etwas nicht zuständig.

Oh, entschuldigen Sie. Darf ich Sie nach Ihrem Spezialgebiet fragen?

Ich bin Experte für Kryotherapie.

Sollten Sie mal einen Artikel drüber schreiben. „Kryos“ ist altgriechisch und bedeutet „Eis“. Kälte gilt in der Medizin nämlich schon lange als Heilmittel. In manchen Kliniken gibt es sogar eigens Kältekammern. Dort bekämen Sie schnell einen kühlen Kopf. Drinnen sind es nämlich um die minus 110 Grad.

Brr! Ich bekomme schon eine Gänsehaut, wenn ich das nur höre!

Jetzt bleiben Sie mal gechillt. Man ist ja nur etwa drei Minuten drin. Nützlich sein soll das zum Beispiel, wenn man an Rheuma, chronischen Schmerzen oder Schlafstörungen leidet. Sogar Profisportler schwören auf ein paar eisige Momente. Ob es hilft, ist aber unklar. Ich selbst finde derart frostige Temperaturen übrigens eher uncool. Ich leiste meine besten Dienste schon bei ein paar Grad unter null.

Und was genau ist Ihre Aufgabe?

Vor allem helfe ich, starke Schwellungen zu verringern. Sie kennen das sicher: Sie knicken um und verstauchen sich den Knöchel, prellen sich das Knie. Und wenn Sie nicht schnell das Richtige tun, schwillt es stark an.

Stimmt. Deswegen gibt es die PECH-Regel. Das steht für Pause, Eis, Compression und Hochlagern.

Richtig. Nur ist Eis nicht immer der beste Ersthelfer. Zuerst ist es hart wie Stein, dann schmilzt es weg. Außerdem kann es an der Haut festkleben, wenn man es nicht vorher in eine Tüte packt. Wir schmiegen uns dagegen sanft an. Damit es nicht zu frostig wird, sollte man aber auch uns in ein Tuch wickeln.

Sie kommen direkt aus dem Eisschrank. Wie kommt es dann, dass Sie nicht gefroren sind?

Weil in mir ein Kühlgel mit Propylenglykol steckt. Klingt kompliziert, ist aber supercool und gefriert erst bei minus 68 Grad.

Wenn ich Kreuzweh habe, mache ich mir immer eine Wärmflasche. Und Sie sind sicher, dass Kälte bei Verletzungen guttut?

Klar doch. Schon weil sich dadurch die Blutgefäße zusammenziehen. Kälte lindert aber auch akute Schmerzen und hemmt Entzündungen. Doch sollte man es mit der Kälte auch nicht übertreiben. Nach 10 bis 20 Minuten sollte Schluss sein, und ich freue mich, wenn ich schnell wieder in die Kühltruhe darf. Dort bin ich bald wieder fit für den nächsten Einsatz.

Bitte einmal frei machen: Unsere Autorin Sonja Gibis sprach mit einem Fieberthermometer

Keine ungewöhnliche Begegnung derzeit: Unsere Autorin Sonja Gibis sprach mit einem Experten für Nasenreinigung über seine Aufgaben und seine Ängste.

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